Nachklang

Die Gedanken, die hier als Antwort auf Anfragen an die Bibel gegeben wurden, dürfen nun nicht (nur) als ein Plädoyer für die Bibel verstanden werden. Es geht um mehr. Es geht hier um die Auseinandersetzung mit der Frage: Wer ist Gott, und wie und wo kann ich ihn finden?

Wenn Muslime die Bibel hinterfragen, dann ist damit das Motiv verbunden, ihre Botschaft zu entwerten. Die Diskreditierung der Bibel soll den Islam als überlegen darstellen. Es ist somit letztlich eine Rechtfertigung der muslimischen Position und gleichzeitig ein Versuch, Christen für den Islam zu werben.

Aber es geht sicher um mehr. Es gilt, Muslime gegen die frohe Botschaft von Jesus zu immunisieren, und das ist dem Islam - leider - gelungen. Dieses Buch soll helfen, oberflächliche, undurchdachte und uninformierte Meinungen zu revidieren.

Muslime, wie Christen, wollen Menschen aus der Gottlosigkeit, der Sünde, dem Materialismus und Säkularismus zur Hingabe an Gott verhelfen. Doch die Wege, die sie aufzeigen, stehen in starkem Widerspruch zueinander aufgrund eines sehr unterschiedlichen Gottesbildes. Darum ist die Frage, wie ich zu Gott finde, immer an die Frage geknüpft, wer Gott ist und was er von mir erwartet.

Jesus sagte einmal:

“Du sollst den HERRn, deinen Gott, von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit aller Kraft und von ganzem Gemüt lieben…“ (Luk. 10:27).

Wie macht man das?

Man kann niemand lieben, den man nicht kennt.

Man kann niemand lieben, den man nicht achtet.

Man kann niemand lieben, dem man nicht vertrauen kann.

Man kann niemand lieben, bei dem man sich nicht geborgen fühlen kann.

Man kann auch niemand lieben, der einen nicht verstehen kann oder will.

Man kann niemand lieben, der einen nicht von seinem Wesen her anzieht.

Darum fühlen sich liebende Menschen zueinander hingezogen. Sie suchen innigsten Kontakt. Dieses Bedürfnis lässt sich auch auf unsere Beziehung zu Gott übertragen.

Wer Gott lieben lernen will, wird ihn zunächst kennenlernen wollen. Das tun wir, wenn wir uns ihm aussetzen, und das wiederum bedingt zunächst die rechte Informationsquelle über ihn.

Je mehr wir über ihn und von ihm wissen, umso mehr werden wir ihn verstehen, ihm vertrauen, uns ihm anvertrauen und dadurch geborgen sein. Durch den Blick auf Jesus, sein Wesen, Reden und Wirken, können wir Gott erkennen und verstehen. Das kann unsere Zuneigung zur hingabevollen Liebe entfachen, welche die Bibel agape benennt, weil es eben eine ganz andere Liebe ist, als sie uns Menschen sonst bekannt ist. Da ist Befreiung von Schuld und unguten Bindungen, die Erneuerung unseres Wesens und tiefe Freude. Die Bibel drückt es so aus:

“Nun aber schauen wir mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des HERRn wie in einem Spiegel, und wir werden verklärt in sein Bild…“ (2. Kor. 3:18).

Es beginnt immer mit dem ehrlichen Wunsch und dem Bestreben, die Wahrheit über und von Gott zu finden, und der Willensentscheidung, das Erkannte anzunehmen, koste es, was es wolle.

Das ist die frohe Botschaft, das Evangelium, dass wir zu Gott zurückfinden können, dass er uns sogar zu sich ruft:

“Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen, denn mein Joch ist sanft, und meine Last leicht“ (Matth. 11:28-29).

Wie verlässlich ist diese Aussage? Wer es nicht wagt, sie zu prüfen, wird das Angebot Gottes nie annehmen wollen. Wir sollten darum den Mut haben ein Wort Jesu zu erwägen:

“Meine Lehre stammt nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat; wenn jemand dessen Willen tun will, wird er inne werden, ob diese Lehre von Gott stammt, oder ob ich von mir selbst rede“ (Joh 7:14-17).

Gott ernst nehmen und Jesus nachfolgen beinhaltet aber nicht nur das schon erwähnte persönliche Verhältnis zu ihm. Schon die ersten Christen mussten erleben, dass sie als Übeltäter und Verräter an dem Glauben der Väter geächtet wurden. Ihre Reaktion ist beachtenswert. Sie waren ihren Peinigern wohlgesonnen, aber bekannten:

“Wir können ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben…. Man muss Gott mehr gehorchen, als den Menschen“, denn “in keinem anderen ist Rettung, auch ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir gerettet werden können!“ (Apg. 4:20; 5:29; 4:12).

Ich glaube, dass alle, die lauteren Herzens sind und die Wahrheit wirklich suchen, sich nicht aus Furcht vor den möglichen Konsequenzen dem Ruf Gottes verschliessen werden.

Jesus der Messias lädt uns persönlich ein:

“Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen…“ (Offenb. 3:20).